Zum WN-Beitrag auf der Lokalseite am Sa. 20. Februar 2021 "Der große Umbau im Osten"

 

Liebe Gemeinde,

 

der Artikel in der WN vom vergangenen Samstag hat sicher bei einigen Fragen und Irritationen ausgelöst. Er vermittelt den Eindruck, als sei die Zukunft der St. Marien-Kirche längst besiegelt und es stünde ein Abbruch der Kirche unmittelbar bevor. Das ist schlicht Unsinn!
 
Leider ist es wieder einmal passiert, dass die Presse nur mit Dritten über uns redet und dann – aus welchen Gründen auch immer - Dinge veröffentlicht, die so nicht stehen gelassen werden können. Wenn es irgendetwas Spruchreifes in diese Richtung gäbe, dann bekämen Sie diese Informationen mit Sicherheit nicht über Städteplaner oder die Zeitung, sondern von uns direkt. Also bitte ich erst mal alle, mit der notwendigen Ruhe an die Sache herangehen.
 
Um es deutlich vorweg zu sagen:  Es ist rein gar nichts entschieden, denn bisher gab es auch noch nichts Konkretes zu verhandeln. Das einzige, was geschehen ist, ist, dass die Kirchengemeinde in Vorgesprächen dieser stadtplanerischen Überlegungen für Hiltrup-Ost die Gesprächsbereitschaft signalisiert hat, dass, falls man sich entschließen würde, für Hiltrup-Ost das so dringend benötigte zentrale Nahversorgungszentrum zu bauen, wir als Kirchengemeinde bereit sind, uns konstruktiv einzubringen mit dem, was wir an Gelände zur Verfügung stellen können. Seit dem ist niemand mit irgendwelchen nennenswerten Planungen auf uns zu gekommen. Ein solches Zentrum ist, soweit ich das überblicken kann, ja politisch noch nicht einmal im Grundsatz beschlossen, sondern faktisch noch reines Wunschdenken. Wo noch gar nichts (vor-)geplant ist, muss niemand einen Gedanken an einen vermeintlichen Abriss verschwenden. Wir warten in Ruhe ab, zu welcher großen oder kleinen Lösung sich der Rat der Stadt am Ende durchringen kann. Dann wäre eine Grundlage da für Verhandlungen, die dann mit Sicherheit nicht ohne öffentliche Anhörungen und Pfarrversammlungen von statten gehen würden.
 
Lassen Sie sich nicht von der Presse in ihrer Jagd nach reißerischen Schlagzeilen und dem Drang, konfliktreiche Geschichten zu produzieren, ins Bockshorn jagen. Sprechen Sie lieber direkt mit uns, dann bekommen Sie auch Antworten aus erster Hand, die was taugen. Genauso kommen auch wir direkt auf Sie zu, wenn es etwas zu besprechen gibt und wählen ganz sich sicher nicht den Weg über einen Artikel in der Samstagsausgabe der Tageszeitung, bei dem einem das Brötchen im Hals stecken bleibt.
 
Wer unseren Lokalen Pastoralplan aufmerksam gelesen hat, der hat auch zur Kenntnis genommen, dass der Standort St. Marien als Kirchort in Hiltrup-Ost grundsätzlich nicht zur Disposition steht. Außerdem verkünden wir schon seit Jahren ziemlich offen, dass für die Zukunft des Standortes die Immobilienfrage grundsätzlich zu klären ist. Sowohl die Kirche als auch das Pfarrheim sind stark sanierungsbedürftig. Wir werden sehr intensiv zu klären haben, wie wir das, was wir räumlich in St. Marien vorhalten möchten, im Bestand oder in neuen Gebäuden darstellen können. Es wäre indes töricht, diese Frage nicht im Zusammenhang mit den Überlegungen zu einem neuen Stadtteilzentrum zu verknüpfen, um für alle Bedürfnisse von Hiltrup-Ost die bestmögliche Lösung zu verwirklichen – für die Kirchengemeinde im Speziellen, aber auch für die Bürgerschaft im Ganzen.
 
Insofern kommen schon spannende Entscheidungen in den nächsten Jahren auf uns zu. Es könnte für diejenigen, die diese Entwicklungen gerne in erster Linie mitgestalten möchten, eine Option sein darüber nachzudenken, sich aus St. Marien in den kommenden Kirchenvorstands- und Pfarreiratswahlen im November als Kandidatin oder Kandidat aufstellen zu lassen. Denn wir entscheiden solche Fragen mit Sicherheit nicht in irgendwelchen Hinterzimmern.
 

Katholische Kirchengemeinde St. Clemens Hiltrup Amelsbüren
Mike Netzler, Pfarrer