Baugeschichte St. Clemens

Erste Pläne wurden entworfen, Beratungen fanden statt, aber erst mit Übernahme der Pfarrerstelle durch Pastor Franz Unckel am 1. Oktober 1906 bekam das Bauvorhaben wirklich Fahrt. Nachdem Einigung über den Standort erzielt worden war, bestimmte der damalige Kirchenvorstand den Architekten Professor Ludwig Becker aus Mainz, der inzwischen in Münster lebte, zum Planer und Leiter des Bauvorhabens. Mit einer Länge von 35,90 Metern und einer Breite von 19,50 Metern sollte der Neubau 1.400 Personen Platz bieten, aufgeteilt in 192 Sitzplätze für Kinder, 558 für Erwachsene und 650 Stehplätze. Kosten sollte die neue Kirche 155.000 Mark. Infolge reger Sammlertätigkeit und hoher Spendenergebnisse aus den vorhergegangenen Jahren standen bereits 135.000 Mark zur Verfügung.


Im Jahre 1912 rückte das Ziel endlich in greifbare Nähe: Am 6. September dieses Jahres konnte Pfarrer Unckel, beauftragt von Bischof Felix von Hartmann, die Grundsteinweihe und -legung in einem feierlichen Gottesdienst vornehmen. Erwähnenswert ist, dass die Urkunde nicht nur die Namen der beteiligten Würdenträger und des Kirchenvorstandes enthält, sondern auch den Grund für den Neubau: Die alte Kirche sei für inzwischen 1.600 Einwohner zu eng. Nach reger Bautätigkeit konnte das Bauwerk mit einigen Modifizierungen schon gut ein Jahr später vollendet werden.

 

Zur Kirchweihe am 26. November 1913 – auch diese Kirche sollte den Namen des heiligen Clemens tragen – holte die Gemeinde den Bischof von Münster, Johannes Poggenburg, schon um 7:45 Uhr an der Gemeindegrenze ab, im Verlauf des feierlichen Gottesdienstes wurden dann die Reliquien in großer Prozession durch das Hauptportal in das neue Gotteshaus getragen. Mit der Kirchweihe hatte Pfarrer Unckel „eine der Hauptaufgaben“ erledigt, wie er in seinen Notizen seit Antritt der Pfarrstelle festgehalten hat.